Interview mit dem Advisory Board Mitglied Yasmin Kavossi, HR Managerin I Shell Austria GmbH

#EnduranceFocused

Yasmin verantwortet den gesamten HR Life Cycle bei Shell Austria. Sie verfügt über langjährige Erfahrung im HR-, IT- und Projekt-Management in verschiedenen Branchen. In ihrer Laufbahn sind ihr Lösungsorientierung, aktives Zuhören, unternehmerisches Denken sowie ein klares Verständnis für People-, Change- & Innovation-Management ein wichtiges Anliegen. Den nötigen Ausgleich findet sie beim Laufen und durch ihre Familie & Freunde – und ja nicht zu vergessen der Humor – es ist wichtig auch mindestens einmal pro Tag zu lachen😊.

In ihrer Laufbahn sind ihr Lösungsorientierung, aktives Zuhören, unternehmerisches Denken sowie ein klares Verständnis für People, Change & Innovation Management stets ein wichtiges Anliegen.

Den nötigen Ausgleich findet sie beim Laufen und durch ihre Familie & Freunde – und ja nicht zu vergessen der Humor – „Es ist so wichtig auch mindestens einmal pro Tag zu lachen😊 …“

Wieso engagierst du dich im Work Smart Circle Advisory Board – abgesehen davon, dass du sehr nett gefragt wurdest 😉?

Der Work Smart Circle ist ein Garant für qualitativen Austausch durch gute Methodik & Bespielung der richtigen Fragestellungen.💡

Sonja, als Gründerin gibt viele Impulse, bringt mögliche Denkpartner*innen zusammen und bleibt mit viel Bedacht, Fokus, Empathie und einer entsprechenden Professionalität an den wichtigen Themen dran – all das in einer unaufgeregten und sehr reflektierten Art und Weise😊.

Im Kontext der Professionalisierung (Stichwort Lebenslanges Lernen) braucht es neben der fachlichen Kompetenz noch etwas anderes. Ich sage einmal so: eine 3-5 jährige Ausbildung und das war’s, reicht nicht aus – viel eher geht es darum, am Ball zu bleiben und offen für neue Themen zu sein. Hinsichtlich der Methode halte ich sehr viel von Vernetzung mit Experten & Kolleg*innen – ‚knowledge sharing‘ ist ungemein wertvoll, da wir häufig ähnliche Themen- und Problemstellungen in den Unternehmen haben. Aufgesetzte Netzwerktreffen, Communities of Practice, Workshops, Foren – all das hilft uns Lebenslanges Lernen proaktiv zu betreiben. Der Work Smart Circle entwickelt sich hier zum zentralen Dreh- und Angelpunkt. Durch die tägliche Praxis sehe ich den Bedarf an Problemstellungen und Themenfeldern und unterstütze gerne als Denkpartner im Work Smart Circle Advisory Board. Mein Ansatz hier ist, kontinuierlich die Dialogfähigkeit aufrecht zu erhalten sowie an den Menschen und Themen dran zu bleiben und auch stets die Frage zu stellen: „Warum machen wir das > is it fit for purpose?“

Was leistet eine zukunftsfähige Arbeitskultur aus deiner Sicht?

Aus meiner Sicht finden in den meisten Unternehmen gerade große Transformationen statt – vielfach getrieben durch den Einzug der Digitalisierung aber auch durch einen neuen Anspruch, wie wir zukünftig das gemeinsame Arbeiten (future of work/new work) definieren und im Einklang mit unseren täglichen Geschäftsanforderungen gestalten. Damit einhergehend braucht es viel Verständnis und die Bereitschaft, Prozesse, Sichtweisen und Gelebtes neu zu denken und vielfach zukünftig anders aufzusetzen. Um alle dabei mitzunehmen und sie dort abzuholen, wo sie stehen, braucht es Ausdauer, iteratives Ausprobieren, viel Kommunikation und Verständnis für die unterschiedlichen Sichtweisen und Realitäten der einzelnen Teams. Lasst es mich so ausdrücken: Kulturwandel braucht Zeit, damit er nachhaltig im Unternehmen stattfinden kann und einen Mehrwert für die Organisation und die Menschen, die dort arbeiten, bringen kann.

Wie kreiere ich „impact“ bzw. wo kann ich im Kontext von der Unternehmenskultur Einfluss nehmen und Wirksamkeit erzeugen?
Am Anfang muss man aus meiner Sicht die Fragen stellen: Wofür stehen wir? Was leben wir im ,operativen doing´? Wo wollen wir überhaupt den ,impact´ generieren? und nicht zuletzt: Was ist der ,purpose´?
Was braucht der Kunde und welche Lösung haben wir? > übersetzt auf: Was wollen unsere Mitarbeiter*innen und was braucht das Unternehmen von ihnen und wie kann z.B. das Management mit soften Themen unterstützen?
Denn eines ist klar: Culture eats strategy for breakfast.
Impact entsteht aus meiner Sicht, wo wir unsere Werte und gemeinsamen Spielregeln in den einzelnen Teams übersetzen und für sie in ihrem Kontext formen lassen – dann wird es wirksam und nutzbar. Kompassgeber und Enabler ist die Führungskraft. HR kann gerade mit den richtigen Fragen, Miniinterventionen und einer guten Methodik Hilfestellung leisten. Die Teams können genau das auch als Chance sehen, wenn es darum geht, echte Partizipation zu leben.
Der Fokus liegt vor allem darauf, inwieweit wir unseren Mitarbeiter*innen und dem Business im täglichen Tun weiter geholfen haben. Wenn wir Prozesse vereinfachen, wenn wir Lern- und Kommunikationsräume schaffen, wo Neues bzw. Denkprozesse entstehen können, dann haben wir einen Beitrag für ein gutes Vorankommen im gemeinsamen Arbeiten geleistet. Wenn wir uns von Zeit zu Zeit die Fragen stellen: Was zeichnet uns aus? Worin sind wir gut? Warum stehen wir gerne in der Früh auf und freuen uns auf die Arbeit? Banale aber wirksame Fragen, die uns ein stückweit in unserer Klarheit und Zusammenarbeit helfen können. Diese Fragen richten sich nach innen und außen und stehen somit in einer Wechselwirkung zueinander. Ein möglicher Versuch impact zu generieren und ja, es braucht mitunter Zeit und einen langen Atem😊💪 …

Wie und wohin entwickelt sich Führung in der neuen Arbeitswelt?

Führung ist für mich Führsorgepflicht, Entscheidungsfähigkeit, Konsistenz und ein Gespür, was die Organisation und das Team/die Mitarbeiter*innen benötigen – jetzt und zukünftig. Ich denke, wenn Führungskräfte in der Lage sind, kontinuierlich zu lernen und dabei auch ihre Erfahrungen, Erfolge, Misserfolge und neue Erkenntnisse daraus teilen, werden sie für die neue Arbeitswelt einen wichtigen und nachhaltigen Beitrag leisten. Gelebte Kollaboration und Authentizität sind weitere Eckpfeiler, die Führungskräfte in der neuen Arbeitswelt unbedingt als integrale Bestandteile ihrer Führungsrolle wahrnehmen sollten.

„Nur wer sich selbst gut führen kann, kann andere führen“: Wie lebst du das in deinem Job bzw. in deiner Führungsfunktion?

Ich selbst halte mich durch iterativen Austausch mit Branchen-Kolleg*innen und Expert*innen up-to-date und versuche auch kontinuierlich, einen Blick nach innen und außen zu richten, um Entwicklungen, Richtungen zu erkennen bzw. auch um ,Business- und People´-Anforderungen in unser tägliches Tun zu übersetzen.

Ich denke, es ist hilfreich, sich kontinuierlich auch selbst zu kalibrieren und sich bewusst zu sein, dass man Vorbild ist. Darüber hinaus sind die Themen‚,caring of the team & self caring´, ,mental health´, ,psychological safety´ nützliche Inkredenzien, die mir in meiner Führungsrolle wichtig sind. Letztlich achte ich sehr darauf, die unterschiedlichen Wirklichkeiten meiner Mitarbeiter*innen zu berücksichtigen und sie im Bereich ,work-life-balance´ in den einzelnen Lebensabschnitten/-situationen kontinuierlich zu unterstützen. Nicht zuletzt versuche ich meine ,team members´ stärkenbezogen einzusetzen. Vertrauen und eine offene Gesprächskultur auf Augenhöhe hilft uns im Team, in den Themen und persönlich weiter zu kommen und nicht zu vergessen der Humor!